Fragen, Zitate, Gedanken. Ein kurzer Text, ein Bild, ein Gedanke. Was du mitnimmst? Das liegt ganz an dir.
Die Montagsgedanken erscheinen, wie könnte es anders sein, immer montags bei Insta. Sie greifen Gedanken auf, die uns im Laufe der Woche begegnet sind. Mal ist es ein Satz, mal nur ein Wort, was wir in der Welt, in Serien, in Filmen, in Gesprächen oder auch ganz wo anders wahrgenommen haben und mit dir teilen möchten.
Halterungen
Woran halten wir uns? Was gibt uns Halt? Und was ist unsere Halterung?
Drei ähnliche Fragen mit unterschiedlichen Perspektiven.
Die eine zielt darauf ab, was wir tun können, woran wir uns aktiv vielleicht auch festhalten.
Die zweite darauf, was uns an Halt geschenkt oder gegeben wird. Vielleicht von Mitmenschen, besonderen Situationen oder auch Gott.
Und die dritte wirkt etwas seltsam. Halterungen.
Was sind deine Halterungen? Wie stabil sind diese? Was kann daran hängen, ohne dass sie brechen? Woher kommen diese überhaupt? Habe ich sie selbst befestigt? Wurden sie von Freunden, Familien oder auch anderen Mitmenschen angebracht? Und was hänge ich an diese Halterungen? Wie sehr hänge ich an diesen Halterungen?
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Das Schlimmste
Was wäre das schlimmste, was dir passieren könnte?
Ich weiß nicht, ob das wirklich das Schlimmste für mich ist, aber:
Vergangenen Freitag überfiel mich bei Spaziergang der Gedanke, dass Caro, die mich geheiratet hat, stirbt. Da musste ich mich sehr zusammenreißen, nicht in Tränen auszubrechen.
Denn in der Tat - das wäre für mich wirklich sehr schlimm.
So ähnlich erging es wohl auch Tony in der Serie After Life. Er hat seine Frau verloren und die Serie zeigt auf eindringliche Weise seinen teils verzweifelt widersprüchlichen Umgang mit diesem Verlust.
Als ich dann nach Hause kam, habe ich Caro umarmt und war sehr froh, dass sie da ist.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Nimm du zuerst!
– Nein, du gerne!
Ach, ist in Ordnung! Bedien dich!
– Ich lass‘ dir den Vortritt!
Okay, Dankeschön!
Wie?! Du kannst doch nicht das große Stück nehmen …
Welches hättest du denn genommen?
Das kleinere natürlich!
Dann passt ja alles. Das ist ja noch übrig 🙂
Das ist eine Anekdote, die mir vor paar Tage am Esstisch erzählt wurde. Damals wohl mit Heringen aus einer Erzählung der kölner Urgesteine „Tünnes und Schäl“ und hier mit etwas mehr Süße angepasst.
Dabei hinterlässt die Situation mehrere Gedanken bei mir. Zwischen vergeblich genutzten Chancen bis hin zur Überlegung, dass vieles am Ende doch so kommt, wie es bestimmt ist. Zwischen Höflichkeit, Erwartungen, falscher Bescheidenheit und ernst gemeinter Güte und Freundlichkeit.
Welches Kuchenstück hättest du genommen?
Danke Thore für diesen Text!
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Wovor verneigst du dich noch?
Diese Frage kam mir in den Sinn, als ich neulich im Gottesdienst die Messdiener beobachtete – wie sie sich still verneigten.
Und ich fragte mich: Wann verneige ich mich eigentlich noch?
Manchmal tue ich es. Selten, aber doch.
Vor der Natur, vor Menschen, die im Verborgenen Großes tun.
Und vor Gott.
Eine Verneigung ist oft kaum mehr als eine Geste. Ein leichtes Neigen, ein kleines Stillwerden.
Sie bedeutet vielleicht: "Ich mache mich kleiner, ich trete einen Schritt zurück, weil du jetzt Raum brauchst“.
Für mich ist das kein Sich-selbst-kleinmachen im negativen Sinn.
Es ist ein Zeichen von Größe –
zu wissen, dass ich nicht alles bin. Und auch nicht alles sein muss.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Besserung geloben
Als ich das letztens in unserem Teams-Kanal las, bin ich das erste Mal so richtig über das Wort „geloben“ gestolpert. Sonst hört man das manchmal im Sakrament der Versöhnung: „Ich bereue meine Sünden, bekenne sie aufrichtig und gelobe Besserung.“
Deshalb habe ich ein bisschen recherchiert. Manche finden das womöglich langweilig, ich jedoch ganz interessant:
„Geloben“ hängt mit dem althochdeutschen "giloubo" zusammen. Und das wiederum hat die protoindoeuropäischen Wurze "*leubh-" in sich. Auch deshalb heißt "giloubo" wahrscheinlich sowohl “glauben” als auch "jemanden etwas versichern".
Und nun?
Ich kann mir vorstellen, dass das Wort „geloben“ diese beiden Bedeutungen auch immer noch in sich trägt.
1. Ich glaube, dass ich es hoffentlich anders, besser machen kann.
2. Und dann verspreche ich es auch jemanden.
Besserung geloben passt da gut rein.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Manchmal fühl ich mich so.
Ich habe viel gemacht, viel versucht –
und trotzdem bleibt da dieses Gefühl:
alles war umsonst.
Nicht, weil es wirklich sinnlos war,
sondern weil sich in mir etwas breitmacht:
ein wachsendes Gefühl von Nutz- und Zwecklosigkeit.
Es dringt in mein Denken,
manchmal bis in meine Seele.
Dann atme ich. Tief.
Und erinnere mich an einen Satz,
der mir im Glauben wichtig geworden ist:
Gott hat den Menschen ohne Zweck, aber mit Sinn in die Welt gestellt.
Zweck und Sinn – das ist nicht dasselbe.
Auch etwas Zweckloses kann voller Sinn sein.
Ein Sinn, der größer ist als ich.
Größer als das, was ich tue oder verstehe.
Deshalb ist es gut, einfach mal
etwas Zweckloses zu tun.
Wozu? Darauf kommt es dann nicht an.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Was macht man mit einer Angst?
In der vergangenen Woche habe ich erfahren, dass bei einer Bekannten eine Krebserkrankung zurück ist. Das hat mich in dem Moment mehr getroffen und geängstigt, als ich vermutet hätte.
Denn mir wurde bewusst, dass auch mein Leben zerbrechlich ist. In einem Moment kann aus von irgendwoher ein Pfeil auf dieses „zerbrechliche“ Gefäß namens Leben schießen und dann wird alles anders.
Was mache ich nun mit der damit verbundenen Angst? Zunächst einmal annehmen und hinhören. Angst darf sein. Aber sie darf das Leben nicht vollends bestimmen und wir dürfen uns selbst und anderen einmal sagen, wie es der Engel getan hat: „Fürchte dich nicht!“
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Kaum war der neue Papst Leo XIV gewählt, so gab es zahlreiche aus meiner Sicht teils auch "vereinnahmende" Instaposts, was der Papst doch jetzt bitte tun und lassen sollte.
Dabei dachte ich: "lassen wir ihn doch erstmal ankommen, geben wir ihm Zeit und begleiten ihn im Gebet." Denn auch für Leo XIV ist manches neu, aufregend und vielleicht auch herausfordernd.
Guter Gott,
du kennst uns und unsere Wünsche, Fragen und Hoffnungen.
Bitte begleite Papst Leo XIV auf seinem Weg in dieser Zeit. Stehe ihm bei in den Entscheidungen und hilf ihm mit der Kraft des Heiligen Geistes.
Amen.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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28.04. - Gott vergisst nicht
In den letzten Wochen bin ich bei Insta immer wieder über den Gedanken gestolpert, dass "alles was und wer wir sind, in 100 Jahren vergessen sein wird".
Die Folgerung daraus war, dass wir im Hier und Jetzt leben sollen.
Im Talmud, einem jüdischen Schriftwerk, heißt es: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“.
Gegen dieses Vergessen haben sich beispielweise der Künstler Günther Demnig mit den Stolpersteinen oder auch andere Initiativen unter dem Hashtag #SayTheirNames gestellt. Sie setzen sich ein für Würde und Erinnerung.
Tatsächlich hat das Nennen und nicht Vergessen eines Namens aus meiner Sicht ein perspektivveränderndes Potenzial. Denn Namen tragen Geschichten, Leben und Bedeutung.
Und so sehr es manchmal sinnvoll sein kann, im Hier und Jetzt zu leben, so wenig kann ich mich als Christ damit anfreunden, dass alles was ich bin und wer ich war, vergessen sein wird. Zum Glück gibt es Hoffnung: In Jesaja 49,16 heißt es:
„Siehe, in meine Hände habe ich dich eingezeichnet.“ Gott vergisst nicht. Kein Leben. Keinen Namen. Kein Dasein.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Umgekehrtes Königtum
Es gibt einen Moment an Palmsonntag, die mir jedes Jahr immer wieder auffällt:
Jesus zieht nicht auf einem stolzen Ross in Jerusalem ein,
nicht hoch zu Pferde wie ein Feldherr im Triumph.
Er kommt auf dem „Fohlen einer Eselin“ –
langsam, bedächtig, beinahe vorsichtig.
Nicht über den Köpfen, sondern auf Augenhöhe mit den Menschen,
die ihm zujubeln:
„Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn.“
Was für ein Bild.
Ein König, der nicht überwältigt, sondern bewegt.
Ein Aufruhr gegen all die,
die ihre Macht auf Kosten anderer ausspielen.
Für sie ist das eine Provokation:
So einer soll König sein?
Kein Wunder, dass nur wenige Tage später
Hohn und Spott auf ihn warten.
Doch für einen Moment
gilt eine Umkehr der Macht:
Ein anderes Königreich scheint auf –
nicht von dieser Welt,
aber mitten in ihr.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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An einer Stelle zu stehen, wo der Weg noch nicht sichtbar ist, und in die Weite zu blicken – das hat etwas Geheimnisvolles. Etwas, das ruft und gleichzeitig zögert. Man weiß nicht, wie viele Schritte es brauchen wird. Nicht, wohin sie führen oder was am Ende der Straße auf einen wartet. Und doch flüstert die Hoffnung leise: Geh los.
Vielleicht ist schon im ersten Schritt ein kleiner Zauber verborgen. Vielleicht wohnt in jedem neuen Abschnitt ein leises Abenteuer. So wie beim Aufblättern eines Romans – Seite für Seite entfaltet sich etwas, das vorher unsichtbar war. Oder wie beim Swipen durch einen Instabeitrag mit einem Text und einer Straße.
In all dem geht die Zeit nicht voraus. Sie bleibt nicht zurück. Sie ist einfach da – still und stetig, wie ein unsichtbarer Begleiter. Und mit ihr ziehen die Gedanken mit, manchmal schwer, manchmal leicht. Manchmal voller Fragen, manchmal voller Hoffnung. Schritt für Schritt, Abschnitt für Abschnitt.
Und auch wenn die schönsten Abschnitte noch ein paar Schritte entfernt scheinen, beginnt all das – das Suchen, das Staunen, das Erleben von einem Abenteuer – vielleicht genau hier: Mit dem Mut, für den ersten, nächsten Schritt.
Text von Thore
#wunderpunkt
#montagsgedanke
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Was heißt das eigentlich, „sein Bestes“ geben? Ich bin manchmal enttäuscht, wenn ich etwas nicht schaffe und dann flüstert es in mir „Du hast dich nicht genug angestrengt…“.
Aber ist das so? Eigentlich gebe ich immer mein Bestes, also auch mit mehr Anstrengung wär da nicht mehr rauszuholen gewesen, nur manchmal reicht mein „Bestes“ halt einfach nicht für ein perfektes Ergebnis. Manchmal übertreffe ich mich aber auch selbst. Und mein Bestes heute ist vielleicht weniger als mein Bestes gestern. Aber sich deswegen schlecht zu fühlen, macht kein Ergebnis besser. Aber vielleicht können wir alle ein bisschen zufriedener mit uns selbst werden, wenn wir anerkennen, dass wir nicht immer perfekte Ergebnisse erzielen müssen, um guten Gewissens sagen zu können: „Ich habe mein Bestes gegeben.“
Ps.: Mein Sauerteigstarter und ich haben tatsächlich ein Brot gebacken. Und das war richtig gut. Das Beste, das ich je gebacken habe - bis jetzt 😉
~Clara
#montagsgedanke #wunderpunkt #Sauerteig #brot #backen
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Ich hab mir in den Kopf gesetzt, ein Sauerteigbrot zu backen. Ist grade Trend hier auf Insta. Ich mag sowas, kochen, backen, gärtnern stricken…
Vor ein paar Wochen habe ich bereits einen Starter angesetzt und weil ich nicht so gut darin bin, konsequent, dauerhaft, diszipliniert an einer Sache dran zu bleiben, vor Allem wenn ich keine Fortschritte erkennen kann, habe ich meinen Starter nach ein paar Tagen und mickriger Bläschenbildung vergessen und gestern die Überreste davon im Müll entsorgt.
Heute habe ich einen neuen Starter angesetzt und weil ich in der Zwischenzeit gelesen habe, dass die Bakterien im Teig, so wie alle anderen Lebewesen auch, guten Zuspruch brauchen, um zu „arbeiten“, sitze ich jetzt hier mit meiner Mehlmischung und frage mich, was ich dem Teig sagen soll. Ich entscheide mich für: „Ich verspreche dir, mein Bestes zu geben, mich gut um dich zu kümmern und das ist alles, was ich mir von dir auch wünsche. Dein Bestes. Und wenn das nur 2 kleine Bläschen sind, ist das völlig ok. Wir machen gemeinsam unser Bestes und schauen, ob es am Ende für ein Brot reicht.“ Ein bisschen überrascht stelle ich fest, dass ich das tatsächlich so meine. Ich werde nicht enttäuscht sein, wenn unser Bestes am Ende nicht für ein Brot reicht.
~ Clara
#wunderpunkt #montagsgedanke #sauerteig #brot #brotbacken #backen #sauerteigstarter #anstellgut #anstellgutfüttern
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Sei (k)ein:e Macher:in?
Ich gebe zu, ich mag die Einstellung „einfach mal etwas auszuprobieren“. Ein Versuch, der auch scheitern darf.
Was ich nicht mag: Die aktuell oftmals vorhandene gesellschaftliche Einstellung: „man ist nur das, was man macht.“ Manchmal in Verbindung mit diesem recht platten Ausruf: „Sei ein Macher“ oder „die ist eine richtige Macherin“.
Der Mensch ist mehr als das, was er macht. In ihm liegt eine Würde jenseits allen Machens und Scheiterns.
Und manchmal ist es vielleicht sogar gut in aller Freiheit zu sagen: „mir geschehe wie du gesagt“ (Lukasevangelium Kapitel 1, Vers 38).
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Das Glück der anderen.
Am vergangenen Dienstag sagte jemand zu mir: Ich kenne viele Menschen in meiner Bubble, die nur an ihrem eigenen Glück interessiert sind; und nicht am Glück der anderen.
Das hat mich ehrlich desillusioniert. Bisher bin ich vielleicht sogar naiv davon ausgegangen, dass viele Menschen am Glück der anderen interessiert sind. Dass sie wirklich so etwas wie Nächstenliebe praktizieren wollen (Matthäus Kapitel 27, Vers 39).
Ich lebe vielleicht in einer Bubble, in der das (für mich zum Glück) dazugehört.
Wie ist das bei dir? Bist du am Glück der anderen interessiert?
#montagsgedanke #wunderpunkt
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An welchen Leuchttürmen orientieren wir uns?
Gibt es sie noch, die Leuchttürme? Solche wie Solidarität, das Aushalten von Ungleichheit, der Mut zur Ambiguität, oder für manche auch Gott und Glaube? Was ist mit Gerechtigkeit, Mitgefühl, Respekt, Verantwortung, Menschenwürde und Freiheit? Sind sie noch sichtbar – oder verblassen sie im Nebel unserer Zeit?
Manchmal scheint es mir, als wollten Menschen sich gar nicht mehr an solchen Leuchttürmen orientieren. Mehr noch: Manche versuchen, ihr Licht zu löschen, sie abzuschalten oder gar die Türme selbst einzureißen. Vielleicht, weil sie unbequem sind. Weil sie fordern, anstatt einfache Antworten zu liefern.
Ich glaube, jede:r hat das Recht zu entscheiden, an welchen Leuchttürmen man sich orientieren möchte. Aber diese zu löschen oder abzureißen, halte ich für eine ganz schlechte Idee.
Was oder wer sind Leuchttürme für dich?
#montagsgedanke #wunderpunkt
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