Fragen, Zitate, Gedanken. Ein kurzer Text, ein Bild, ein Gedanke. Was du mitnimmst? Das liegt ganz an dir.
Die Montagsgedanken erscheinen, wie könnte es anders sein, immer montags bei Insta. Sie greifen Gedanken auf, die uns im Laufe der Woche begegnet sind. Mal ist es ein Satz, mal nur ein Wort, was wir in der Welt, in Serien, in Filmen, in Gesprächen oder auch ganz wo anders wahrgenommen haben und mit dir teilen möchten.
In Städte hüpfen
... aber zu welchem Preis?
Als ich neulich ein Flugzeug mit dem Aufdruck „Cityhopper“ sah, wurde mir eindrücklich klar, wie sehr es inzwischen dazugehört, Städte mit dem Flugzeug anzusteuern – so sehr, dass es sogar Teil des Marketings ist.
Ein paar Minuten später saß ich selbst in einer solchen fliegenden Blechbüchse, für eine Strecke, die sich wahrscheinlich hätte auch anders bewältigen lassen. Nicht nur wahrscheinlich: Es hätte Alternativen gegeben.
Zu welchem Preis ich mich in dieser Situation für das Fliegen entschieden habe, zeigte mir dann schnell der CO₂-Rechner auf der WWF-Seite. Den eigenen ökologischen Fußabdruck so vor Augen geführt zu bekommen, macht etwas mit der inneren Stimme. Der Preis, so viel sei gesagt, ist hoch.
Und ist es das wirklich wert, für etwas Geldersparnis, Zeitersparnis und Bequemlichkeit, vielleicht auch ein Stück die Wahrheit auszublenden?
Aus meiner Sicht definitiv nicht. Auch wenn es natürlich nicht nur die Verantwortung des oder der Einzelnen, sondern auch eine gesellschaftliche, institutionelle Sache ist. Wertvoll ist dennoch, sich Gedanken zu machen und Wege neu zu entdecken – mit Blick auf die Zukunft, damit unsere Erde auch morgen noch lebenswert bleibt. Heute, für unser Morgen.
Danke Thore für diesen Impuls!
#wunderpunkt #montagsgedanke
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Friede, Freude, Heil.
„Wie willkommen sind auf den Bergen / die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, / der eine frohe Botschaft bringt und Heil verheißt.“
Diesen Satz aus dem Buch Jesaja habe ich letztens gehört. Und erstmal gedacht: Ziemlich einfach…natürlich sind die Schritte eines Menschen, der Freude und eine frohe Botschaft bringt, willkommen. Was auch sonst?
Aber gibt es diese Freudenboten überhaupt?
Wen kennst du, der aktuell Frieden ankündigt und Heil verheißt? Und da wurde es in mir erstmal ziemlich still. Denn so spontan fallen mir nur wenige Situationen und Menschen ein.
Dabei wäre es doch so willkommen. Ich glaube, dass es uns guttun würde, die Augen, Ohren und Türen offen zu halten für Frieden, die frohe Botschaft und Heil. Und vielleicht, ja vielleicht werden wir dann selbst zu solchen Boten.
#wunderpunkt #montagsgedanke
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"Auf welchem Abenteuer bist du drauf?" – Eine ähnliche Frage stellte Wim Wenders in der Dokumentation über seine Person "Der ewig Suchende".
Mich hat diese Frage sofort angesprochen. Denn Glaube ist selten ein gerader Weg. Oft ist er mehr ein Abenteuer: mal voller Aufbrüche, mal mit Umwegen, manchmal auch mit Wüstenzeiten, in denen ich mich fragte, ob man überhaupt noch unterwegs ist.
Aber genau in diesem Abenteuer kann es passieren, dass ich Gott entdecke – im Unerwarteten, im Bruchstückhaften, im Schönen wie im Schweren.
Deshalb:
Auf welchem Glaubensabenteuer bist du gerade drauf?
#wunderpunkt #montagsgedanke
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Gott sei Dank - Sorgen
Am vergangenen Dienstag rief uns unsere 91jährige Nachbarin an und teilte mit sorgenvoller Stimme mit, dass ihr 96jähriger Ehemann von einem Auto angefahren worden ist.
Noch am selben Morgen hatte ich mit ihm gesprochen. Und just in diesem Moment dachte ich: Das soll unser letztes Gespräch gewesen sein?
Voller Sorge gingen wir rüber und telefonierten nach und nach alle Krankenhäuser in der Umgebung ab. Zig Weiterleitungen später teilte uns der diensthabende Arzt mit: „Herrn B. geht es so weit gut, es ist Gott sei Dank nichts gebrochen.“
Ja Gott sei Dank, dachte und sagte ich dann auch. Für ihn, für seine Ehefrau, und ja auch für mich und die guten Gespräche mit ihm.
PS: Wer noch ein bisschen mehr über das Sorgen hören möchte, kann dies in einer vergangenen Podcastfolge von Löwen und Lämmer tun. In Folge 58 haben Tobias und ich uns um Matthäus gesorgt.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Du bist nicht gut, weil andere schlecht sind.
Diesen Satz sagte ich neulich in der Gruppentherapie, ohne genau zu wissen, wie mir in den Kopf kam – und er blieb dann den ganzen Tag bei mir.
Denn eigentlich steckt dahinter:
Der Wert eines Menschen – auch meiner – entsteht nicht im Vergleich mit anderen. Er entsteht aus sich selbst.
Zum einen aus einer Würde, die jedem Menschen zukommt. Einfach so. Bedingungslos. Und ja, das kann manchmal sehr herausfordernd sein.
Für mich kommt noch etwas dazu: Ich glaube, dass wir geliebte Kinder Gottes sind. Auch das ist nicht immer leicht zu glauben. Es ist kein bequemes „Du bist okay, so wie du bist“, kein Freifahrtschein im Sinne "ich bin halt so", sondern eine tiefe, manchmal unbequeme Zusage.
Aber dieses vorbehaltlose, zweckfreie Gutsein – das hilft. Es tut gut.
Und noch schöner: Es tut auch gut, es anderen zuzusagen. Wie ein kleiner Segen, der nicht groß sein muss, um etwas zu verändern.
#wunderpunkt #montagsgedanke
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Bäume töten?
In den letzten Wochen las ich in unterschiedlichen Medien, dass immer wieder Bäume mutwillig zerstört worden sind. Sei es, dass diese auf Schulgeländen in Wuppertal mit einer Axt gefällt wurden oder, dass in Hessen Bohrungen vorgenommen worden sind, um die Bäume mit Glyphosat zu vergiften.
Mich macht das wütend und auch traurig, denn ich mag Bäume.
Am liebsten würde ich die Leute direkt fragen: Was ist los mit euch? Habt ihr sie noch alle beisammen?
Und ich frage mich: Was kann man gegen Bäume haben? Und dann noch weiter fast schon verallgemeinernd: Welchen Blick haben diese Menschen auf die Schöpfung?
Und dann bin ich wieder bei mir: Welchen Blick habe ich auf die Schöpfung? Welche Verantwortung habe ich für Sie?
#wunderpunkt #montagsgedanke
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Gute Unterbrechung
Bei wunderpunkt ist gerade Sommerpause.
Nicht nur, weil wir ein bisschen müde sind.
Nicht, weil wir keine Ideen hätten, sondern weil wir glauben,
dass Unterbrechung mehr sein kann als ein Zwischenraum.
Weil Gott vielleicht gerne unterbricht, nicht laut, sondern eher wie ein Flüstern.
Auch um den Alltag positiv zu stören und um uns zu begegnen.
Vielleicht ist gerade jetzt nicht die Zeit für neue Projekte, sondern für neue Perspektiven.
Wir machen langsamer, weniger.
Und bis dahin:
Lass dich unterbrechen.
#Montagsgedanken #wunderpunkt #Sommerpause #Gottunterbricht #Unterbrechung
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Halterungen
Woran halten wir uns? Was gibt uns Halt? Und was ist unsere Halterung?
Drei ähnliche Fragen mit unterschiedlichen Perspektiven.
Die eine zielt darauf ab, was wir tun können, woran wir uns aktiv vielleicht auch festhalten.
Die zweite darauf, was uns an Halt geschenkt oder gegeben wird. Vielleicht von Mitmenschen, besonderen Situationen oder auch Gott.
Und die dritte wirkt etwas seltsam. Halterungen.
Was sind deine Halterungen? Wie stabil sind diese? Was kann daran hängen, ohne dass sie brechen? Woher kommen diese überhaupt? Habe ich sie selbst befestigt? Wurden sie von Freunden, Familien oder auch anderen Mitmenschen angebracht? Und was hänge ich an diese Halterungen? Wie sehr hänge ich an diesen Halterungen?
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Das Schlimmste
Was wäre das schlimmste, was dir passieren könnte?
Ich weiß nicht, ob das wirklich das Schlimmste für mich ist, aber:
Vergangenen Freitag überfiel mich bei Spaziergang der Gedanke, dass Caro, die mich geheiratet hat, stirbt. Da musste ich mich sehr zusammenreißen, nicht in Tränen auszubrechen.
Denn in der Tat - das wäre für mich wirklich sehr schlimm.
So ähnlich erging es wohl auch Tony in der Serie After Life. Er hat seine Frau verloren und die Serie zeigt auf eindringliche Weise seinen teils verzweifelt widersprüchlichen Umgang mit diesem Verlust.
Als ich dann nach Hause kam, habe ich Caro umarmt und war sehr froh, dass sie da ist.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Nimm du zuerst!
– Nein, du gerne!
Ach, ist in Ordnung! Bedien dich!
– Ich lass‘ dir den Vortritt!
Okay, Dankeschön!
Wie?! Du kannst doch nicht das große Stück nehmen …
Welches hättest du denn genommen?
Das kleinere natürlich!
Dann passt ja alles. Das ist ja noch übrig 🙂
Das ist eine Anekdote, die mir vor paar Tage am Esstisch erzählt wurde. Damals wohl mit Heringen aus einer Erzählung der kölner Urgesteine „Tünnes und Schäl“ und hier mit etwas mehr Süße angepasst.
Dabei hinterlässt die Situation mehrere Gedanken bei mir. Zwischen vergeblich genutzten Chancen bis hin zur Überlegung, dass vieles am Ende doch so kommt, wie es bestimmt ist. Zwischen Höflichkeit, Erwartungen, falscher Bescheidenheit und ernst gemeinter Güte und Freundlichkeit.
Welches Kuchenstück hättest du genommen?
Danke Thore für diesen Text!
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Wovor verneigst du dich noch?
Diese Frage kam mir in den Sinn, als ich neulich im Gottesdienst die Messdiener beobachtete – wie sie sich still verneigten.
Und ich fragte mich: Wann verneige ich mich eigentlich noch?
Manchmal tue ich es. Selten, aber doch.
Vor der Natur, vor Menschen, die im Verborgenen Großes tun.
Und vor Gott.
Eine Verneigung ist oft kaum mehr als eine Geste. Ein leichtes Neigen, ein kleines Stillwerden.
Sie bedeutet vielleicht: "Ich mache mich kleiner, ich trete einen Schritt zurück, weil du jetzt Raum brauchst“.
Für mich ist das kein Sich-selbst-kleinmachen im negativen Sinn.
Es ist ein Zeichen von Größe –
zu wissen, dass ich nicht alles bin. Und auch nicht alles sein muss.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Besserung geloben
Als ich das letztens in unserem Teams-Kanal las, bin ich das erste Mal so richtig über das Wort „geloben“ gestolpert. Sonst hört man das manchmal im Sakrament der Versöhnung: „Ich bereue meine Sünden, bekenne sie aufrichtig und gelobe Besserung.“
Deshalb habe ich ein bisschen recherchiert. Manche finden das womöglich langweilig, ich jedoch ganz interessant:
„Geloben“ hängt mit dem althochdeutschen "giloubo" zusammen. Und das wiederum hat die protoindoeuropäischen Wurze "*leubh-" in sich. Auch deshalb heißt "giloubo" wahrscheinlich sowohl “glauben” als auch "jemanden etwas versichern".
Und nun?
Ich kann mir vorstellen, dass das Wort „geloben“ diese beiden Bedeutungen auch immer noch in sich trägt.
1. Ich glaube, dass ich es hoffentlich anders, besser machen kann.
2. Und dann verspreche ich es auch jemanden.
Besserung geloben passt da gut rein.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Manchmal fühl ich mich so.
Ich habe viel gemacht, viel versucht –
und trotzdem bleibt da dieses Gefühl:
alles war umsonst.
Nicht, weil es wirklich sinnlos war,
sondern weil sich in mir etwas breitmacht:
ein wachsendes Gefühl von Nutz- und Zwecklosigkeit.
Es dringt in mein Denken,
manchmal bis in meine Seele.
Dann atme ich. Tief.
Und erinnere mich an einen Satz,
der mir im Glauben wichtig geworden ist:
Gott hat den Menschen ohne Zweck, aber mit Sinn in die Welt gestellt.
Zweck und Sinn – das ist nicht dasselbe.
Auch etwas Zweckloses kann voller Sinn sein.
Ein Sinn, der größer ist als ich.
Größer als das, was ich tue oder verstehe.
Deshalb ist es gut, einfach mal
etwas Zweckloses zu tun.
Wozu? Darauf kommt es dann nicht an.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Was macht man mit einer Angst?
In der vergangenen Woche habe ich erfahren, dass bei einer Bekannten eine Krebserkrankung zurück ist. Das hat mich in dem Moment mehr getroffen und geängstigt, als ich vermutet hätte.
Denn mir wurde bewusst, dass auch mein Leben zerbrechlich ist. In einem Moment kann aus von irgendwoher ein Pfeil auf dieses „zerbrechliche“ Gefäß namens Leben schießen und dann wird alles anders.
Was mache ich nun mit der damit verbundenen Angst? Zunächst einmal annehmen und hinhören. Angst darf sein. Aber sie darf das Leben nicht vollends bestimmen und wir dürfen uns selbst und anderen einmal sagen, wie es der Engel getan hat: „Fürchte dich nicht!“
#montagsgedanke #wunderpunkt
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Kaum war der neue Papst Leo XIV gewählt, so gab es zahlreiche aus meiner Sicht teils auch "vereinnahmende" Instaposts, was der Papst doch jetzt bitte tun und lassen sollte.
Dabei dachte ich: "lassen wir ihn doch erstmal ankommen, geben wir ihm Zeit und begleiten ihn im Gebet." Denn auch für Leo XIV ist manches neu, aufregend und vielleicht auch herausfordernd.
Guter Gott,
du kennst uns und unsere Wünsche, Fragen und Hoffnungen.
Bitte begleite Papst Leo XIV auf seinem Weg in dieser Zeit. Stehe ihm bei in den Entscheidungen und hilf ihm mit der Kraft des Heiligen Geistes.
Amen.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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28.04. - Gott vergisst nicht
In den letzten Wochen bin ich bei Insta immer wieder über den Gedanken gestolpert, dass "alles was und wer wir sind, in 100 Jahren vergessen sein wird".
Die Folgerung daraus war, dass wir im Hier und Jetzt leben sollen.
Im Talmud, einem jüdischen Schriftwerk, heißt es: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“.
Gegen dieses Vergessen haben sich beispielweise der Künstler Günther Demnig mit den Stolpersteinen oder auch andere Initiativen unter dem Hashtag #SayTheirNames gestellt. Sie setzen sich ein für Würde und Erinnerung.
Tatsächlich hat das Nennen und nicht Vergessen eines Namens aus meiner Sicht ein perspektivveränderndes Potenzial. Denn Namen tragen Geschichten, Leben und Bedeutung.
Und so sehr es manchmal sinnvoll sein kann, im Hier und Jetzt zu leben, so wenig kann ich mich als Christ damit anfreunden, dass alles was ich bin und wer ich war, vergessen sein wird. Zum Glück gibt es Hoffnung: In Jesaja 49,16 heißt es:
„Siehe, in meine Hände habe ich dich eingezeichnet.“ Gott vergisst nicht. Kein Leben. Keinen Namen. Kein Dasein.
#montagsgedanke #wunderpunkt
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